Die Gründung der Band Wundervoll

John wollte Samba spielen! Also tat er sich mit ein paar Freunden zusammen, sie besorgten Instrumente – und legten einfach los.

Doch es ging von Anfang an um mehr als nur Musik. Für John war Samba immer auch eine kulturelle Ausdrucksform des Widerstands – entstanden aus der Geschichte der brasilianischen Sklaven, die mit dieser Musik eine Stimme gegen Unrecht und Unterdrückung fanden. Genau dieses Gefühl von Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt sollte die Grundlage der neuen Band sein.

Machtspielchen, Ausgrenzung und Manipulation sollten hier keinen Platz haben. Und es sollte keine Band sein, die einem Einzelnen gehörte. Deshalb war für John von Anfang an klar: Die Gruppe sollte als Verein gegründet werden – mit einer Satzung, die die Rechte aller Mitglieder klar regelt und mit Ämtern, die in freien und geheimen Wahlen besetzt werden. Die Art von Ungerechtigkeit, die er in der Vergangenheit erlebt hatte, sollte sich hier nicht wiederholen können.

So entstand die demokratisch organisierte Band Wundervoll.

Unterstützt wurde die Gruppe zunächst vom Verein Kugelrund, der den Proberaum zur Verfügung stellte. Und schon bald wurde die Band wahrgenommen – auch weil Dor & Verso über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war. Doch John war überzeugt: Samba zu spielen war ein Recht, keine Frage von Erlaubnis oder Zustimmung durch andere Gruppen oder Personen.