John hatte beschlossen, sich nicht erneut ausschließen zu lassen. Er hatte nicht gegen die Satzung des Zerelle e.V. verstoßen. Und anders als bei Samba Dor & Verso, wo es keine Satzung gab und alle nur nach Fritz’ Gnaden teilnehmen durften, haben Mitglieder eines Vereins Rechte.

Was soll all das Gerede über Gerechtigkeit, Teilhabe und Gemeinschaft bedeuten, wenn Menschen einfach so ausgegrenzt werden können? Deshalb widersprach John offiziell dem Ausschluss, da er nicht gegen §5 der Satzung verstoßen hatte.

Amelia und Elijah antworteten ihm in einer empörten E-Mail, in der sie betonten, wie undankbar John sei. Sie hätten ihn stets unterstützt, und sie behaupteten die Verstöße von John seien allgemein bekannt und bedürften keiner weiteren Erläuterung.

Um den Ausschluss dennoch formal durchführen zu können, wurden folgende Anschuldigungen erhoben:

Ganz genau werfen wir dir die Schaffung von Unfrieden und Vereinsschädigung vor, welches den Zerelle e.V. darin hindert, Aktivitäten mit Kooperationspartnern ( Bands, Musikern der Samba Szene - Workshops, Feste, Umzüge, Seminare) wie geplant durchzuführen oder sogar unmöglich zu machen und somit unsere Vereinsarbeit und damit die Interessen und Ziele des Vereins zu gefährden

Konkrete Handlungen:

  • Es steht immer noch der Vorwurf mindestens einer sexuellen Nötigung unwidersprochen im Raum
  • Aktive Verhinderung der Hilfe für eine Probemöglichkeit für einen Kooperationspartner – Dor & Verso, nach Brand in deren Proberaum
  • Aktives Abwerben von Mitspielern von Dor & Verso für Wundervoll.
  • Abneigung der Zusammenarbeit und persönliche Ängste von Kooperationspartnern, geschaffen durch deinen Diskurs
  • Diskreditierung einzelner dem Verein nahestehenden Personen und Kooperationspartnern in der Samba Szene, welches ein schlechtes Licht auf Zerelle wirft, da die Trennung der Person John und dem Vereinsmitglied bei Zerelle e.V. für außenstehende Personen nicht ersichtlich sein kann.
  • aktive Eskalierung, durch aggressive Kommunikation, eines Konfliktes, die uns als Verein zwingt auf Kooperationen und Synergien zu verzichten
    – E-Mail des Vorstands von Zerelle e.V. vom 18.11.2022, 18:13 Uhr

John stellte klar: Es gab keine Nötigung und auch die weiteren Anschuldigungen waren haltlos. Vor Gericht konnten Amelia und Elijah den Vorwurf nicht konkretisieren und sie mussten schließlich einräumen, dass sie diese Vorwürfe nicht beweisen können.

Wer eine solche Falschbeschuldigung formuliert fügt seinem Opfer großes Leid zu!

Trotz allem blieb John besonnen. Er forderte präzise Informationen: Wer hatte wann welche Vorwürfe erhoben, und auf welche konkreten Ereignisse bezogen sie sich? Außerdem wollte er wissen, warum bei so schwerwiegenden Vorwürfen nicht direkt die Polizei informiert wurde.

Die Antwort des Vorstands kam wenige Tage später:

Wir werden nicht detailliert auf deine Fragen zu Personen und Zeiten eingehen. Dies würde zu nichts führen.

(E-Mail vom 29.11.2022, 13:32 Uhr)

Zudem erklärten sie, es gehe nicht um einzelne Handlungen, sondern um eine Gesamtschau von Johns Verhalten.

John empfand dies als höchst fragwürdig: Sollte eine faire und transparente Klärung nicht das Ziel eines solchen Verfahrens sein? Warum wurden die Vorwürfe nicht konkretisiert? Sein Eindruck: Man wollte einer ehrlichen Auseinandersetzung lieber ausweichen, um eine unbequeme Wahrheit nicht eingestehen zu müssen. Außerdem vermutete John, dass Amelia und Elijah sehr wohl bewusst war, dass solche Falschbeschuldigungen eine Straftat darstellen. John glaubte, sie hätten Angst, ihm die Beweise für diese angeblichen Taten zu liefern.

In Wikipedia steht zum Begriff Mobbing:

Im sozialwissenschaftlichen und psychologischen Sinne beschreibt Mobbing oder Mobben psychische Gewalt, die durch das wiederholte, regelmäßige, vorwiegend kommunikative Schikanieren, Quälen und Verletzen[1] eines einzelnen Menschen durch eine Gruppe von Personen oder durch eine einzelne Person in überlegener Position definiert ist. Zu den typischen Mobbinghandlungen gehören u. a. Demütigungen, Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, Zuweisung sinnloser Aufgaben und anderweitiger Machtmissbrauch, Gewaltandrohung, soziale Exklusion oder eine fortgesetzte, unangemessene Kritik an einer natürlichen Person oder ihrem Tun.
Wikipedia

Einige Tage später erhielt John dann die offizielle Nachricht: Er wurde ausgeschlossen und für alle Veranstaltungen des Zerelle e.V. mit Hausverbot belegt – auch jenen, die überhaupt keinen Bezug zu Dor & Verso hatten.

Daraufhin reichte John Klage beim Amtsgericht ein. Er war überzeugt: Wer solche schweren Vorwürfe erhebt, muss sie auch beweisen können. Und wer Menschen aus einer Gemeinschaft ausschließt, muss dafür triftige Gründe haben – ansonsten verlieren die Worte über Gerechtigkeit, Teilhabe und Gemeinschaft ihren Wert.


Zur Erwiderung der Vorwürfe

Vor Gericht wird John umfangreich alle Vorwürfe widerlegen können. Die Akten umfassen mehrere Hundert Seiten. Zusammenfassend lässt sich festhalten:

  • Nötigung: Es gab keine Nötigung. Die gegen John erhobenen Vorwürfe basierten auf diffusen und widersprüchlichen Aussagen einer Mitspielerin von Dor & Verso, die sich zum Zeitpunkt der Erhebung in intensiver psychotherapeutischer Behandlung befand. Es gibt zudem mehrere, von einander stark abweichende Schilderungen ihrer Aussagen. Weitere Details hier.
  • Unterstützung nach dem Brand: John hatte Dor & Verso nach dem Brand Hilfe angeboten. Die gegenteilige Behauptung ist falsch. Weitere Details hier.
  • Abwerben von Mitgliedern: John hat niemanden abgeworben. Im Gegenteil: Elijah hatte selbst zur Teilnahme an Wundervoll eingeladen, und John hatte alle auf mögliche Konflikte hingewiesen. Weitere Details hier.
  • Aggressive Kommunikation: Amelia widerspricht sich selbst, wenn sie John aggressive Kommunikation vorwirft, nachdem sie seine deeskalierende Haltung zuvor bestätigt hatte. Auch Fritz hat John eine zuvorkommende Haltung bescheinigt. Lediglich nachdem John seine eigene Bnad gegründet hat, hat er seine Aussagen offensichtlich geändert. Weitere Details hier.

Wenn jemand sich gegen Mobbing wehrt, ist das keine Eskalation. Wenn jemand die Wahrheit sagt, ist das keine Provokation.